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Stellenabbau in Thayngen Knorrli hat nichts zu lachen - Unilever streicht 60 Stellen

Es ist nicht das erste Mal, dass Unilever in Schaffhausen Stellen abbaut. Bereits 2015 strich Unilever 70 Stellen am Standort Schaffhausen, ein Jahr danach weitere 100. Und nun verschwinden am Standort Thayngen wie angekündigt weitere Jobs: 60 von 160 Stellen in der Produktion werden gestrichen.

«Für uns ist es schockierend»

Das Unternehmen schreibt, Unilever wolle in der Schweiz nur noch für den Schweizer Markt produzieren. Die Produktion für den internationalen Markt werde in anderen Ländern konzentriert. Für Thayngen ist es ein schwerer Schlag - das Dorf ist eng mit der sogenannten «Knorri» verbunden, unter dem alten Firmennamen «Knorr» wird zum Beispiel das Schweizer Nationalgewürz «Aromat» hergestellt. Gemeindepräsident Philippe Brühlmann (SVP) zeigt sich betroffen: «Die «Knorri» ist ein wichtiger Arbeitgeber in Thayngen, für uns ist es schockierend, wenn Entlassungen stattfinden. Dahinter stehen auch immer Schicksale, das macht uns grosse Sorgen.»

Im Schaffhauser Regierungsrat war man über die Abbaupläne informiert. Man diskutiere Lösungen, wie neue Jobs geschaffen werden könnten, sagt Regierungsrat Ernst Landolt gegenüber den «Schaffhauser Nachrichten».

Neue Ideen für den Standort Thayngen

Beim Arbeitsamt geht man auf Anfrage des «Regionaljournals Zürich Schaffhausen» davon aus, dass rund 25 im Kanton wohnhafte Personen bei Knorr im Lauf des Jahres die Kündigung erhalten. Vivian Biner, Chef des Arbeitsamtes, sagt, es werde nicht einfach, diesen Leuten wieder einen Job zu vermitteln. «Arbeitsplätze in der Nahrungsmittelproduktion sind im Kanton Schaffhausen Mangelware.» Biner geht davon aus, dass einige Betroffenen wohl in einem anderen Tätigkeitsfeld Arbeit finden müssen.

Wirtschaftsförderer Christoph Schärrer ist derweil mit den lokalen Verantwortlichen von Unilever sowie der Konzernleitung in Kontakt, um neue Ideen für den Standort Thayngen zu entwickeln. «Wir haben dort eine kleine flexible Fabrik», betont Schärrer. Da würden sich auch Möglichkeiten in Zusammenarbeit mit Startup-Unternehmen in der Nahrungsmittelindustrie bieten.

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